Verloren und doch viel gewonnen. So könnte eine passende Überschrift für die 27:39-Niederlage des TV Ebern beim TV Helmbrechts lauten. Freilich blieben am Ende eine Niederlage und die Punkte beim klar favorisierten Landesligaabsteiger aus Ostoberfranken, und doch war in den Gesichtern der Spieler und Coach Justus Feldmann eine gewisse Portion Zufriedenheit auszumachen. Denn trotz der Schwere der Aufgabe versteckte man sich keineswegs und verlangsamte die Begegnung, sondern spielte mit seinen vorhandenen Mitteln mit und war Teil eines durchaus flotten Handballspiels. Die wieder einmal blutjunge Eberner Truppe machte einen guten Schritt in die richtige Richtung, indem sie sich gegenseitig unterstützte und als Team präsentierte statt sich gemeinschaftlichem Frust hinzugeben. Alle Spieler erfüllten ihre Aufgaben. Exemplarisch seien hier die “jungen Alten” um Aumüller, Hippeli und Weiß erwähnt, die für ihre jungen Kollegen sportliche Vorbilder waren, Nils Hohmann, der auf Rückraum Mitte nahezu fehlerlos dirigierte, oder Chris Bögendörfer, der vor allem im zweiten Abschnitt eine gute Leistung im Abwehrinnenblock zeigte. Mit Görtler und Müller fehlten zwei erfahrene Kräfte und so waren im Eberner Aufgebot acht Spieler zu finden, die im vergangenen Jahr noch A-Jugend spielten. Demgegenüber stand der erfahrene Landesligaabsteiger TV Helmbrechts, der die Begegnung im Vorfeld etwas respektlos als Trainingsspiel titulierte. Der Spielfilm lief dennoch von Beginn an in eine nicht unerwartete Richtung. Denn der TVH ließ keine Zweifel an seiner hohen Qualität aufkommen, kam in den Anfangsminuten beinahe in jedem Angriff zu Treffern und ging früh mit 7:3 in Führung. Die Eberner Abstimmung im Defensivverbund gegen das Kreisspiel ließ Potential nach oben übrig, zudem war man zu passiv gegen die treffsicheren Rückraumschützen um Tobias Sammet. Man ließ sich jedoch nicht entmutigen und setzte eigene Treffer dagegen. Insbesondere das Kleingruppenspiel von Hohmann und Weiß sowie 1:1-Situationen von Ruppert war erfolgreich. Die Heimmannschaft zog mit hoher Treffsicherheit dennoch bis zur Halbzeit auf 21:12 davon. Doch auch wenn der Favorit im zweiten Abschnitt die Begegnung weiter kontrollierte, zeigten die Spieler des TVE weiter eine willensstarke Körpersprache, die zuletzt noch teilweise gefehlt hatte. Nun waren es Batzner und Nembach, die den Angriff der Gäste anführten. Ihre Mitspieler standen dem in nichts nach und so fielen auf beiden Seiten weitere Treffer. Das Schiedsrichtergespann Meier/De Rooji hatte keine Probleme mit der fairen Partie, die letztlich 39:27 für den Tabellenzweiten aus Helmbrechts endete. Das Ergebnis mag es im ersten Moment nicht widerspiegeln, es war dennoch eine stark verbesserte und gute Leistung der Eberner Jungspunde, auf die es aufzubauen gilt. Kommenden Sonntag geht es mit der HG Kunstadt gegen einen weiteren Landesligaabsteiger.
Tore: Weiß 11/2, Batzner 5, Nembach 4, Hippeli 2, Hohmann 2, Ruppert 2, Aumüller 1, Bögendörfer, E. Geuß, Senff; Kröner, Schad.