Begegneten sich die beiden Kontrahenten in den vergangenen Jahren noch zumeist auf Augenhöhe, so waren die Vorzeichen vor dieser Begegnung gänzlich andere. Die Gäste aus Rodach stehen im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, wohingegen sich die Turner nach einem personellen Umbruch vor der Saison am Ende des Klassements wiederfinden. Gegen die körperlich starken Thermalstädter nahmen sich die Eberner schnelles Offensivspiel vor, so wollten sich die jungen Hausherren nicht im Positionsangriff gegen den traditionell sehr hart agierenden Abwehrverbund aufreiben, sondern durch Gegenstöße den direkten Weg zum Tor suchen. Bereits nach wenigen Minuten zeige sich jedoch, dass dieses Vorhaben fehl schlug, denn die kompromisslos zupackenden Gäste zogen auf 1:5 und 3:7 davon. Leider fiel schon in dieser frühen Spielphase der Linksaußen der Gäste durch überhartes Einsteigen negativ auf und konnte es der Milde des Unparteiischengespanns verdanken erst nach 18 Minuten die erste Zwei-Minuten-Zeitstrafe zu erhalten. Die jungen Hausherren zeigten sich beeindruckt von der Robustheit der Gäste und so führten etliche Fehler im Aufbauspiel sowie ungenaue Abschlüsse zu einem 6 Tore Pausenrückstand (8:14). Zu Beginn der zweiten Halbzeit zeigte sich ein ähnliches Bild. Die Gäste spielten ihre Angriffe konsequent bis auf die Außenpositionen durch, die ein ums andere Mal zielsicher verwandelten oder nur durch ein Foul und einen folgerichtigen Strafwurf zu stoppen waren. Die Hausherren hingegen spielten nicht die geplanten Abläufe und scheiterten ein ums andere Mal an den Torhütern der Rodacher. So war die Begegnung bereits nach 37 Minuten beim 9:19 entschieden. Wer erwartete hatte dass die letzten 20 Spielminuten bei dem deutlichen Spielstand in Ruhe ausklingen wurde jedoch eines “besseren” belehrt. Der eingangs erwähnte Gästeakteur auf Außen ließ sich trotz der komfortablen Führung zu mehreren weiteren unfairen und teils gesundheitsgefährdenden Attacken gegen die Hausherren hinreißen und war mit zwei weiteren Zeitstrafen und der daraus resultierenden roten Karte (ohne Bericht) mehr als nur gut bedient. Auch nach dem Abpfiff ließ der Übeltäter nicht locker und zettelte zunächst eine Rudelbildung beim Handshake an, ehe er einigen Spielern der Heimmannschaft mit weiteren unfairen Aktionen im Rückspiel drohte. Insgesamt war es ein verdienter Sieg der Gäste, die den Wildschweinstädtern vor allem körperlich und in der Defensive deutlich überlegen waren. Auf Seiten der Eberner war Til Batzner erneut ein sicherer Siebenmeterschütze und Paul Schad im Tor zeigte durch zahlreiche Paraden sowie deutliche Ansagen an den Abwehrverbund eine überzeugende Leistung.
Tore: Batzner 10 6, Weiß 6, Ruppert 2, Müller 1, Görtler 1, Geuß E., Nembach, Geuß W., Senff, Bögendörfer, Aumüller; Schad, Kröner.