Der Favoritensturz ist ausgeblieben, der TV Ebern verlor am Samstag das letzte Saisonspiel
beim verdienten Meister HaSpo Bayreuth II mit 18:31 (6:19). Auch im Schlussakkord der
diesjährigen Spielzeit in der Bezirksoberliga war der Eberner Kader geprägt von Ausfällen,
sodass gleich fünf Akteure der A-Jugend auf dem Spielbogen zu lesen waren. Da zudem Coach
Kammer verhindert war, sprang Justus Feldmann an der Seitenlinie ein. Die Heimmannschaft
benötigte unbedingt beide Zähler für den ersehnten Meistertitel und ließ gleich zu Beginn
keine Zweifel an ihrem Vorhaben erkennen. Sieben Minuten vergingen, bis Joseph Weiß den
ersten Treffer für seine Farben zum zwischenzeitlichen 1:3 aus Eberner Sicht erzielte. Weiß
war es auch, der die nächsten vier Tore für den TV Ebern folgen ließ, doch in der gleichen
Zeit hatte die Bayreuther Zweite bereits dreizehn Mal den Ball an den Torhütern der Gäste
vorbeigebracht. Den Turnern gelang es im ersten Durchgang viel zu selten, den Ball druckvoll
durch die eigenen Reihen laufen zu lassen und die gegnerische Abwehr so in Bewegung zu
bringen. Zu oft verzettelte man sich am starken Innenblock der Wagnerstädter, die die
Ballgewinne mit zahlreichen Treffern über die erste Welle zu nutzen verstanden. Die Köpfe
sanken von Gegentor zu Gegentor, was zu mangelndem Rückzugsverhalten führte und die Torhüter
zu oft auf sich allein gestellt waren. Dies ließ den Rückstand bis zur Halbzeitpause auf
6:19 anwachsen. Bei der Ehre gepackt, sich nicht derart aus dieser Spielzeit verabschieden
zu wollen, zeigten die Eberner im zweiten Durchgang ein deutlich verbessertes Gesicht.
Angefangen von einem stark verbesserten Luca Ospel und mit einer Abwehrumstellung stand die
Eberner Deckung nun stabiler und verhinderte weitere leichte Gegentore. Auch im Angriff
verstand man es nun besser, dass Handball eine Mannschaftssportart ist und suchte oftmals
den besser postierten Mitspieler. Der Rückstand war zwar weiterhin deutlich, blieb jedoch
konstant. Den Spielverlauf des zweiten Abschnitts separat betrachtet führte man über weite
Strecken sogar knapp. Teils auf ungewohnten Positionen eingesetzt erfüllte die Eberner
Jugend um Batzner und Nembach ihre Aufgaben sehr gut und trug ihren Teil zur Gesichtswahrung
in diesem Spiel bei. HaSpo Bayreuth ließ allerdings auch keine weiteren Zweifel aufkommen
und fuhr mit dem letztlich verdienten 31:18-Erfolg die notwendigen Zähler für den Gewinn der
Meisterschaft, verbunden mit dem Landesligaaufstieg, ein. Und so endet diese Saison des
Umbruchs, geprägt von Verletzungen und Integration vieler junger Spieler, für den TV Ebern
auf Platz 10.
Für Ebern spielten: Weiß 9, Batzner 5/3, Hippeli 2, Bögendörfer 1, Nembach 1, Geuß, Hohmann, Müller, Ruppert; Kröner, Ospel.