Die weiße Weste des TV Ebern hat Flecken bekommen, denn die 29:35-Niederlage bei der TS Lichtenfels bedeuten die ersten Verlustpunkte in dieser Saison. Alles andere als ideal waren die personellen Voraussetzungen am vergangenen Samstag, denn es fehlten nicht nur fünf Akteure, auch waren zahlreiche Spieler angeschlagen oder wie Joseph Weiß aufgrund einer Verletzung nur bei Strafwürfen einsatzfähig. Dafür freute sich die Mannschaft zumindest über die Premiere und noch mehr über den Einstandskasten von Winfried Geuß.In der ersten Viertelstunde in der Lichtenfelser Sportzentrum sahen die zahlreichen Zuschauer ein ausgeglichenes Duell. Die Führung wechselte zwischen beiden Teams hin und her, der Abstand betrug bis zum 7:7 nie mehr als ein Tor. Während auf Lichtenfelser Seite sowohl geduldige Positionsangriffe als auch Tempogegenstöße zum Erfolg führten, war auf Eberner Seite Feldmann mit mehreren Treffern und Kreisanspielen zum erfolgreich verwertenden Eckstein ein gefragter Mann. Angetrieben vom eingewechselten Spielertrainer John gewann die Heimmannschaft dann Oberwasser. Drei Tore in Folge bedeuteten beim 10:7 eine erste etwas deutlichere Führung, die trotz einiger Hippeli-Treffer über die Außenposition bis zum 16:11 weiter anwuchs. Der TVE besann sich vor Pausensirene dennoch noch einmal seiner Kämpferqualitäten und verkürzte mit vier Toren in Folge noch auf 15:16. Der zweite Durchgang war in den ersten 15 Minuten ein Abbild der ersten Halbzeit. Die Korbstädter legten zuverlässig ein Tor vor, der TV Ebern konterte und ließ sich bis zum 24:23 nicht abschütteln. Während die Abwehr zu selten die notwendige Konsequenz erkennen ließ und auch die Torhüter kaum einen Ball zu fassen bekamen, sorgte u.a. Nembach mit drei Toren hintereinander für einen weiterhin ausgeglichenen Spielstand. Doch dann folgten fünf kopflose Angriffsminuten mit zahlreichen Ballverlusten, die die TSL mit schnellen Toren bestrafte und ihren Vorsprung auf fünf Tore anwachsen ließ. Dass, was gegen Hallstadt und Coburg noch den Erfolg bescherte, nämlich in einer schlechten Phase trotzdem kämpferisch dagegen zu halten, war an diesem Abend jedoch leider nicht zu erkennen. Zu schnell senkten sich die Eberner Köpfe, auch Einsatz und Willen gaben wenigstens teilweise nicht den Eindruck, dass hier nochmal eine Wende möglich war. Hinzu kam ein unnötige Zeitstrafe, die den Rückstand noch vergrößerte. Die 35:28-Niederlage fiel am Ende vielleicht etwas deutlicher aus als nötig, die Punkte blieben jedoch verdientermaßen in Lichtenfels. In den anstehenden drei Trainingswochen wollen die Eberner nun zurück zu ihren bereits gezeigten Kämpfertugenden finden und diese dann im nächsten Heimspiel am 13.11.21 gegen Rödental erfolgreich umsetzen.
Für Ebern spielten: Nembach (6), Hippeli (5), Feldmann (4), Ruppert (4), Weiß (4/4), Eckstein (3), Batzner (1), E.Geuß (1), Senff (1), Aumüller, Bögendörfer, W.Geuß; Ospel, Weis.