Die Eberner Männermannschaft hat einem weiteren ambitionierten Gegner ein Schnippchen geschlagen, denn sie schlugen am vergangenen Wochenende den HSC Coburg III in einer umkämpften Partie mit 27:26 (17:15). Im Lazarett gesellten sich zu Schad in den letzten Tagen noch Görtler und Torhüter Kröner, der sich im Spiel gegen Hallstadt eine Knieverletzung zuzog und mindestens drei Monate ausfallen wird, dafür kamen Altmeister Franz Weis sowie Hippeli und Müller zu ihren ersten Einsatzminuten in der noch jungen Saison. Die bessere Anfangsphase erwischten zunächst die Mohrenstädter, die über die treffsicheren Außenpositionen mit 4:2 und 5:3 in Führung gingen. Vier der ersten fünf Eberner Treffer erzielte der unnachahmliche Joseph Weiß und erhielt dafür prompt eine enge Manndeckung durch einen Kontrahenten verordnet. Dies wussten jedoch Feldmann und jener Weiß für sich zu nutzen und egalisierten bis zum zwischenezeitlichen 9:9 im Kleingruppenspiel jeweils die knappe Ein-Tore-Führung der Coburger Dritten. Die Eberner 6:0-Deckung, die bis dahin vor allem im Zentrum mit guter Absprache einen ordentlichen Job verrichtete, gewann nun erste Bälle und auch eine weitere Manndeckung gegen Feldmann brachte den TVE nicht aus dem Konzept. Der Coburger Trainer, der gerne Fallobst gesammelt oder zumindest gesehen hätte, wurde jedoch mit einer selbstbewussten Eberner Mannschaft konfrontiert, die über Aumüller und erste Treffer des agilen Nembach in Führung ging und diese Führung beim 14:11 sogar auf drei Tore ausbaute. Diese Führung heftete sich das Heimteam auch in den Folgeminuten ans Revers und trug mit dem 17:15 einen kleinen Vorsprung zum Tee in die Halbzeitpause. Wer sich am Samstag Abend in der prächtig gefüllten Dreifachturnhalle eingefunden hatte, sollte sein Kommen nicht bereut haben, denn es entwickelte sich ein spannungsgeladener zweiter Durchgang. Beide Mannschaften kämpften fair und verbissen um jeden Millimeter auf dem Parkett. Dabei behielten die Turner weiterhin eine knappe Führung, absetzen konnten sie sich aber nicht, da die Abwehrarbeit zwar weiterhin stimmig war, nach wie vor aber Lücken auf den Außenbahnen zuließ. Zehn schwache Angriffsminuten mit zahlreichen Ungenauigkeiten im Torabschluss sollten sich dann rächen, weshalb der TV Ebern nach dem 21:18 beim 21:23 folgerichtig ins Hintertreffen geriet. Eine Auszeit verfehlte ihre Wirkung allerdings nicht und so führte erneut der starke Nembach, gut eingesetzt von seinen Mitstreitern, die Wildschweinstädter beim 24:24 zum Ausgleich zurück. Das 26:24 eine Minute vor Ende brachte vorläufig auch keine Entspannung, denn nach einer roten Karte neutralisierte Coburg den Rückstand und fand sich zudem in Überzahl wieder. Joseph Weiß, angestachelt von einer abfälligen Bemerkung des Gästetrainers und gezeichnet von einem Nasenbeinbruch, überrumpelte jedoch die Gäste und traf Sekunden vor Schluss aus gut 15 Metern zum umjubelten 27:26-Siegtreffer.
Für Ebern spielten: Weiß (14/1), Nembach (8), Feldmann (3), Aumüller (1), Hippeli (1), Batzner, Eckstein, Lutter, Müller, Ruppert, Senff, Steffan; Ospel, Weis.