TV Ebern – HC Creußen 21:21 (7:11)

Zwodde erkämpft sich legendäres Remis
Zum ersten Saisonspiel empfingen die Ebern Amateure die neugegründete Mannschaft des HC Creußen. Somit wusste man im Vorfeld nicht, was da auf einen zukommen sollte. Es wurde jedoch bereits in den Anfangsminuten deutlich, dass die Gäste keinesfalls Neulinge im Handballsport waren. So taten sich die Turner anfangs mit dem gegnerischen Rückraum schwer und kamen selbst meist nur über Außen zum Abschluss. Da sich die Wildschweinstädter schon hier bedingt treffsicher zeigten, war der Siebenmeterschreck Ospel im eigenen Gebälk umso wichtiger. Insgesamt spiegelte das 7:11 zur Halbzeit besonders die Abgezocktheit der Gäste aber gut wieder. Nach dem Pausentee stellte Coach Müller seine Abwehr deshalb auf eine 5-1-Formation um, wodurch deutlich mehr Zugriff gelang und auch schnelle Gegenangriffe eingeleitet wurden, die aber auf spektakuläre Weise zahlreich ihren Meister in den Klauen des Gästekeepers fanden. So bedurfte es eines weiteren genialen Schachzugs: Der Einwechslung von Oldie Franz „The Killer“ Weis. Dieser zog alle Register, hexte sogar am Hallenlicht und brachte so wiederum die Creußener zur Verzweiflung. Als diese trotzdem vier Minuten vor der Schlusssirene auf 16:20 davonzogen, stellte Ebern alle drei Gebrüder Geuß auf offensive Abwehrpositionen, was scheinbar derart für Verwirrung sorgte, dass nun schnelle Ballgewinne gelangen und eine Minute vor Schluss sogar ein 20:20 auf der Anzeige stand. Dann allerdings waren wieder die Gäste am Zug, sodass Ebern für das Remis ein Tor im letzten Angriff benötigte. Und nun wurde es wahrlich legendär. Ein Foul vom Creußener Müller wurde mit einer Zeitstrafe geahndet, wodurch die Uhr gestoppt wurde. So blieb Aumüller in der Schlusssekunde Zeit für seinen letzten Freiwurf, den er allerdings direkt verwandeln musste. Wie in Zeitlupe legte er sich schließlich auf seine linke Seite und donnerte die Kugel flach an der Mauer vorbei zwischen die Beine des Torwart, was Tribüne und Mitspieler in Ekstase versetzte. So trennten sich beide Teams fair mit einem 21:21 und begossen dieses Erlebnis bei dem ein oder andren sonnigen Hopfenblütentee.

Tore: E. Geuß 9 (2), Görtler 5, Aumüller 5, Klehr 2 (1), Kaspar, L. Geuß,, Holst, W. Geuß, Ospel, Weis